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1. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 448

1877 - Leipzig : Teubner
448 Germaniens Caesar. Landschaft Schleswigs, die Svardoni, Teuto-nes oder Juti. 2) Die Völker im Mittellande und an der Donau — Herminonen und südlich Sueben — : Cherusci, nördlich vom Baeenis (Harz), Chatti (Vorfahren der späteren Hessen) mit der Stadt Mattium, Hermunduri (die spä-teru Thüringer), Marcomani, südlich bis zu Donau und Rhein, die Qnadi im südöstlichen Germanien. 3) Nördliche oder niederdeutsche Suebenvölker — Jstväones: die Semnones und nördlich von ihnen die Longobardi und Variui an der untern Elbe, die Lugiones oder Ligii in den Ebenen der obern Oder und Weichsel, die Bandili oder Vandlli (früher Vindili), das westl. Hauptvolk der Lugier. Die äußersten östl. Grenzvölker endlich sind Burguudeu, Helveko-uen, Rugier, Scireu, Guttouen. — Bei den Völkern am niedern Rhein ist es unentschieden, zu welchem Stamm sie gehören, es sind: die Ubii, zu Cäsars Zeit nördlich von der Lan-gona (Lahn) am rechten Rheinnfer, später am linken, nördlicher die Usipotes und Xenchteri, welche später die Sitze der Ubier einnehmen, bis zum Moenns (Main) hinab. Die Sigambri (Gambrivii bei Tacitus?) gingen später als Gn-berni zum Theil über den Rhein, zu ihnen gehörten auch wol die Mar ji und die Tubantes; die Chamavi an der mittleren Weser, die Ba-tavi an den Rheinmündungen, Caninefates it. s. w. Städte hatten die alten Germanen fast gar nicht, die vorhandenen Namen lassen sich ihrer Lage nach nicht immer sicher bestimmen. Die Städte am Rhein waren römische Anlagen. Germaniens Caesar, Sohn des Nero Claudius Drusus und Neffe des Tiberius, Enkel des Augustus, geb. 15 v. C. im September (Suet.cal. 1.), erhielt' nebst seinem Bruder durch Senatsbeschluß den Beinamen Germaniens, führte denselben aber vorzugsweise vor seinem Bruder Claudius. Augustus hatte lange Zeit die Absicht den trefflichen Jüngling zu seinem Nachfolger zu ernennen, und gebot später dem dazu bestimmten Tiberius, ihn zu adoptiren. Suet. Tib. 15. 52. Tac. ann. 1, 3. Dio Cass. 55, 13. Seine ersten Sorbeercft gewann er mit Tiberius im Kriege gegen die aufrührerischen Pannonier, von 7—10 it. C., und erhielt nach beendigtem Kriege die Ehre des Triumphes. Nach der Niederlage des Varus ging er als Proconsnl mit dem Tiberius nach Deutschland (11 it. E.) und machte mehrere Züge über den Rhein. Gernmnicus überließ die Fortsetzung des Kampfes dem Tiberius und ging im Winter nach Rom, wo er (12 it. C.) das Konsulat verwaltete. Dio Cass. 56, 26. Als Consnl übernahm er die Vertheidigung der Angeklagten oft selbst und er'barb sich die Zuneigung und Liebe des Volkes in hohem Grade. Doch begab er sich noch in demselben Jahre an den Rhein, ohne indeß in diesem oder den beiden folgenden Jahren wichtiges zu unternehmen; er begnügte sich mit der Vertheidigung der Rheingrenze. Dio Cass. 57, 3. Veil. Pat. 2, 123. Auf die Nachricht vom Tode des Augustus (14 n. C.) und von der Thronfolge des Tiberius suchten die germanischen Legionen ihn zur Annahme der Herrschaft zu bewegen. Es gelang der Beredsamkeit und dem Edelmuthe des Germaniens, die Ruhe unter den meuterischen Legionen herzustellen und dem neuen Kaiser die Treue des Heeres zu sichern, obgleich es nicht ohne blutige Strenge gegen die Empörer abging. Tac. ann. 1, 44. Darauf ging er über den Rhein, drang bis über die Ems vor, schlug die Marser, zerstörte ihr Heiligthum und kam unter heftigen Kämpfen mit den Germanen glücke lieh wieder über den Rhein. Tac. ann. 1, 49 ff. Tiberius freute sich zwar über die Siege, wurde aber auf das Ansetzn des Germaniens beim Heere eifersüchtig, ohne daß er es wagte ihn zurückzurufen. Germaniens ging inzwischen zum zwev teil Male über den Rhein und besiegte die ©hatten, während sein Feldherr Cäeiua die Cherusker schlug. Tac. ann. 1, 55. Darauf zog Germaniens selbst auf Bitten des Segestes gegen die Cherusker unter Arrninius und schlug sie. Als darauf Ar-rninins die deutschen Völker aufwiegelte, unternahm Germaniens, der wegen seiner Siege den Titel Imperator erhalten hatte, einen neuen Zu, gegen die Cherusker und Brueterer, drang bis an die Ems vor, verwüstete alles Land rings umher, bestattete im Teutoburger Walde die Gebeine der unter Varus gefallenen Krieger (Tac. ann. l, 57—62.), lieferte dem Arminius eine blutige Schlacht und trat dann, stets von den Deutschen verfolgt und angegriffen, den Rückzug an. Im I. 16 beschloß er eilten neuen Einfall in Germanien, indem er einen Theil feines Heeres über den Rhein gehen ließ, während er selbst von der Insel der Bataver her an der Mündung der Ems landen wollte. Von hier aus drang er bis an die Weser vor, schlug den Arminius auf dem campus Jdisiaviso, dann nochmals weiter östlich und trat dort den Rückzug an die Ems an. wo er sein Heer wieder einschiffte und nach Ueberstehung eines heftigen Sturmes mit dem Rest der Flotte wieder heimkehrte. Tac. ann. 2, 24. Sen. suas. 1. Da die Deutschen sich aber nach seinem Abzüge gleich wieder empörten, sann er auf neue Unternehmungen, als Tiberius ihn zurückrief. Er wurde in Rom mit Jubel empfangen und hielt einen glänzenden Triumph. Darauf sandte ihn der Kaiser nach Asien zur Ordnung der dortigen Angelegenheiten. Vorher bereiste er Griechenland, wurde glänzend aufgenommen und ging dann nach Syrien, ordnete die Verhältnisse der einzelnen Provinzen, erwarb dem Reiche neue und besuchte dann Aegypten. Tac. ann. 2, 42. Veil. Pat. 2, 129. Unterbeß hatte der Statthalter Syriens, En. Piso, wol nicht ohne geheime Aufträge des Tiberius, alle Anordnungen des Germaniens umgestoßen. Als dieser aus Aegypten zurückkam, verfiel er in eine heftige Krankheit, an der er am 9. öctobcr 19 starb, nicht ohne daß den Piso der durch mancherlei Umstände begründete Verbacht traf, den Germaniens vergiftet zu haben. Tac. ann. 2, 72. Suet. Cal. 1. Dio Cass. bl, 18. Groß war die Trauer im ganzen Reiche, ant größten in Rom, wo sie sich bei der Ankunft der Asche durch den tiefsten Schmerz kund gab. Nur Tiberius scheint denselben nicht getheilt zu haben. Tac. ann. 3, 1 ff. Allgemein beliebt unter allen Ständen, von dem edelsten Herzen, der seltensten Bildung (Redner und Dichter, Suet. Cal. 3. Ov. ex Pont. 4, 8, 68.), hatte er große Hoffnungen von sich erweckt. Seine Reben rühmen die Alten sehr. Wir haben von ihm (wie von Cicero und Avienus) eine poetische Bearbeitung des Lehr-

2. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 103

1900 - Leipzig : Hirt
Stmme und Vlkervereine. 103 Und der Niemalsausgesprochne, (r, der lteste der Alten, Wird fr immer aller Dinge, Aller Menschen liebend walten. Ihr, mit Kranz und Binsenkrben, Tretet in den Ring, ihr Kleinen, Singt den Reim, wiewohl ihr heute Klger thtet, still zu weinen. Dennoch fingt; den jungen Nacken Schmerzt noch nichtdasiochderfranken.^) Singt, und mag es traurig lauten Wie das Singen eines Kranken." Und die Knaben und die Mdchen Huben an mit leiser Stimme: Schirm uns, Balder, weier Salder, vor des Lhristengottes Grimme I Komm zurck, du sumst so lange; Sieh, wie Erd' und Gimmel klagen! Komm zurck mit deinem Frieden Auf dem goldnen Sonnenwagen I Weier Balder, weie Blumen, _ rie am Bach und Rain sie sprieen, Wei, wie deine lichten Brauen, Legen wir dir gern zu Fen. Steh, wir geben, was wir haben; Arm sind unsre Fruchtgefilde, La Geringes dir gengen, Weier Balder, Gott der Milde! Gott der Liebe, weier Balder, Neige hold dich unfern Gren, Blumen, rein, wie unsre erzen, Legen wir dir gern zu Fen! Und den pferstein umwandelnd, Warfen sie die heil'gen Kruter, Lichte Glocken, lichte Flocken, Lichte Sterne auf die Scheiter. Dann mit leisen Lispelworten Nahm die priesterin die Schale: Trinkt des weien Gottes Minne, Lh ihr hebt die Hand Zum Mahle!" Durch die Runde ging ein Raunen Wie gedmpftes Becherklirren, Wie im herbstlich drren Rohre Abendlfte heimlich schwirren. Und der krause (Dxferdiener Aus des Kessels weitem Bauche Gab er jedem von dem Fleische, von der Mistel, von dem Lauche. Sprach die Drude: Dankt den Gttern, Lscht die Glut und nehmt die Brnde! Dunkles brtet zwischen heute Und der nchsten Sonnenwende. Denn nicht alle kommen wieder, Und nicht jedem ist zu trauen. Fort! Die Sterne schimmern blasser, Und der Tag beginnt zu grauen." In die Grnde glitt die Menge Wie verstoben, wie versunken; Frische Morgenwinde spielten Mit der Asche, mit den Funken. Stmme und Vlkervereine. Die Germanen zerfielen in eine groe Anzahl von Stmmen. So viel Regierungsbezirke die heutige preuische Monarchie zhlt, so viel Stmme mag es frher in diesen Gegenden gegeben haben. Husig genannt werden: die Ubier, die Bataver, die Friesen, die Sigambrer, die Cherusker. Die Ubier wohnten in der Gegend von Kln, die Bataver in Holland zwischen Rhein und Waal, die Friesen an der Nordseekste zu beiden Seiten der Emsmndung, die Sigambrer im Sden der Lippe, die Cherusker im Flugebiet der mittleren Weser. Einen gemeinsamen *) Der Dichter verlegt die Handlung in die Zeit des berganges vom Heiden-tum zum Christentum.

3. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 322

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
2'l ** 73. L. Das Kaftell bei Oberaen.x) Ein beachtenswerter Wettstreit um das Recht auf den Namen Aliso ist fr Haltern entstanden durch die 1905 vom Pfarrer Otto Prem (zu Methler bei Kamen, jetzt in Hohenlimburg) in der Gabelung der Lippe und ihres linken Nebenflusses Beseite bei Oberaden (4 km stlich oberhalb Lnen) auf einer leicht ansteigenden, die Gegend be-herrschenden Anhhe, der sog. Vurg, festgestellten rmischen Befestigung^ anlagen.2) Die nhere Untersuchung, die seitdem durch den Entdecker im Verein mit Professor Dragendorff (im Auftrage der Rmisch-Ger-manischen Kommission des Kaiserlichen Archologischen Instituts) und Museumsdirektor Braun aus Dortmund gefhrt wird, hat bisher zu dem Ergebnis gefhrt, da es sich um ein rmisches Standlager in der Gre von 35 Hektar (750x400 m) handelt. Dieser auergewhnlich groe Umfang (vgl. das groe Kastell zu Haltern) legt den Gedanken nahe, da es vielleicht ein Standlager fr 2 Legionen war; ob es aber eine einheitliche Anlage aus derselben Zeit ist, erscheint fraglich. Wall und Graben sind aus Lehm. Der Wall, der Reste einer doppelten Palisadenreihe zeigt, ist umgeben von einem hoppelten Spitzgraben (vgl. das Uferkastell und das groe Kastell in Haltern), woraus auf eine starke Befestigung zu schlieen ist. Von den Toren ist bislang das Westtor festgestellt. Der Einzelfunbe sinb bisher viel weniger als in Haltern. Bemerkenswert sinb barunter rmische Mnzen aus der Zeit des Augustus und Scherben aus terra sigillata (neben zahlreichen einheimischen Tonwaren). Den interessantesten und wichtigsten Einzelfunb stellen aber die ca. 300 wohlerhaltenen Holzspeere (contus) bar, die in dem Spitzgraben auf der Norbseite gefunben sinb. Diese Speere sinb von einer bisher unbekannten Art. In der Mitte zeigen sie eine Berbnnung, die vielleicht zum Haubgriffe biente; sie sinb 1,60 bis 2 m lang und verjngen sich nach beibeii Seiten zu einer Spitze. (Einige sinb sorgfltig gearbeitet und tragen Inschriften, die Eenturien (nicht einzelne Soldaten) als Besitzer nennen. Sie haben nach Professor Kropatscheck groe hnlichkeit mit den von Aneas, einem Schriftsteller des 3. Iahrh. v. Chr., beschriebenen Mauerwassen (pila muralia), die die Griechen bei der Berteibigung einer Stadt gebrauchten. Diese sollen das Aussehen von Mrserkeulen gehabt und gemalten Blitzen hnlich gesehen haben. Abbilbungen solcher Mrserkeulen auf Basenbilbern besttigen die hnlichkeit. Dieses alte Rmerkastell bei Oberaben ist nun nach Prein die alte Zwingburg gegen die Sigambrer, das viel umstrittene Kastell Aliso. Haltern ist ihm das castellum Lupiae flumini appositum (Tac. ann. Ii, 7). Bei Oberaben sinb dann nach Prein die Rmer aufs 1) Otto Prein, Aliso bei Oberaben, Mnster i. W. Aschendorff. 1906; und von beinselben Verfasser: Nachtrag zu Aliso bei Oberaben. Mnster t. W.. tlschenborff, 1907. 2] Schon 1873 hatte Professor Hlsenbeck - Paberborn Aliso westlich von Lnen auf dem sog. Heikenberge angesetzt.

4. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 323

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
linke Lippeufer hinbergegangen. Auf dem linken Ufer sei die Krner* jtrafoe an der Seseke entlang landeinwrts nach Sd-Osten gegangen. Die Existenz dieser Strae sei durch Funde beglaubigt. Weiter sei's gegangen in die Gegend sdlich von Soest, wo der Name Balloh viel-leicht an Arbalo erinnere, wo Drusus 11 v. Chr. die Niederlage er-litt- von da der Kneblinghausen (Rmerlager) nach der (Eresburg, der alten Sachsenfeste Karls d. Gr. (das heutige Ober-Marsberg), wo die Varusschlacht geschlagen sei. Was zunchst die von Prein neuerdings versuchte Differenzierung zwischen Aliso und castellum Lupiae flumini appositum angeht, so scheint doch Koepp Recht zu haben, der (Die Rmer in Deutschland, S. 17) meint, da die Identitt dieser beiden Kastelle doch wohl nur ein Zweifler von Profession bestreiten kann. Und dann lt es sich doch gar nicht in Abrede stellen, da Haltern zum mindesten so gut die Voraussetzungen fr Aliso erfllt wie Oberaden, da ihm aber die Flle der dortigen Funde vor Oberaden einen gewaltigen Vorsprung gibt. Der Tatsache, da in der Nhe des Kastells Oberaden ein Komplex von 3 Bauernhfen an der Seseke den Namen Elsey fhrt, legt Prein zu viel Gewicht bei; denn Elsey ist gleich Elseerle, und diese Holzart und Ortsbezeichnung kommt an gar sehr vielen Gewssern vor. Knnte Prein den Nachweis erbringen, da die Seseke selbst einst Elsey geheien habe, dann htte er seiner Hypothese allerdings eine starke Sttze gegeben.1) Immerhin mssen wir anerkennen, da durch die Entdeckung des Kastells bei Oberaden der Besitz fjalterns, der gesichert schien, so zu sagen hypothekarisch belastet ist. Aber die Bedeutung der in Haltern sowohl wie in Oberaden festgestellten Rmerkastelle beruht, wie Prof. Dragendorff (Bericht der die Fortschritte der Rmisch-Germanischen Forschung im Jahre 1905, S. 51) treffend sagt, nicht in erster Linie auf der Gleichsetzung mit Aliso. Die Hauptsache ist, da wir durch die in Oberaden gemachte Entdeckung einen zweiten festen Schritt auf dem Wege der Rmer nach Germanien hinein gemacht und die Aussicht haben, da wir weiter kommen. Mehren sich die Funde, und knnen wir allmhlich die Operationslinie der Rmer in Westfalen bersehen, dann wird sich die Lsung der Aliso-Frage von selbst ergeben. Metrologisches. Vorbemerkung. Die Einheit beim Zhlen heit in Rom as [ eis, olisch $], als Zahlzeichen I. Dieses Ganze zerfllt nach dem Duodezimalsystem in 12 Teile, unciae, Unzen [= Vis]- i] Diesen Nachweis, Aliso*Seseke, hat versucht Nase, Die Ortsbestimmung fr Aliso und Teutoburg, zugleich ein Beitrag zur Burgenkunde. Witten 1908.

5. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 316

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
316 den er von Castra vetera ( Birten bei Xanten) aus im Jahre 11 v. Chr. gegen die Sigambrer und Cherusker, damals die bedeutendsten germanischen Stmme, unternahm, am Einflsse des Eliscm in die Lupia [y 6' re Aovnia\; xai *E\iaw\ dvfifiiyvvvrai (Cassius Dio 54,33, ca. 150 n. (Ehr. geboren)] zur Sicherung seiner Eroberungen in Germanien, wahrscheinlich da, mo er beide Male den Flu berschritt, angelegt worden. In dieses Kastell, dessen Kommandant L. Caeditius war, retteten sich 9 n. Chr. die Trmmer der Varianischen Legionen, um sich von dort ohne groe Verluste nach dem Rheine durchzuschlagen (Vellerns Ii, 120,2, ca. 30 n. Chr.). Eine dritte Nachricht der Aliso haben wir fr das Jahr 16 n. Chr. In diesem Jahre wurde das Kastell von den Germanen hart belagert, aber durch 6 Legionen unter Germanikus in raschem Siegeszuge entsetzt (vgl. Tacitus, Ann. Ii, 7'). Endlich wird Aleison noch erwhnt vom Geographen Ptole-mus Ii, 11, 14, einem Zeitgenossen des Antoninus Pius (138-161). Er bestimmt die geographische Lage des Ortes auf 28 stl. Lnge und 51 0 30' nrdl. Breite. Schon 1838 hatte Oberstleutnant Schmidt die Vermutung aus-gesprochen, da die Spuren eines rmischen Kastells, die sich beim Bau der Kunststrae Mnster-Wesel auf dem Annaberge bei Haltern am rechten Lippeufer zeigten, auf Aliso hinwiesen. Dann war zeitweilig diese Hypothese vor andern zurckgetreten, bis sie 1899 wieder in den Vordergrund trat.2) 2. Ergebnisse der Ausgrabungen bei Haltern. Bisher sind 4 rmische Anlagen westlich von Haltern festgestellt: a) Das Kastell auf dem St. Annaberge. Das Kastell, 3/4 Stunden von Haltern gelegen, wurde durch den Museumsdirektor C. Schuchhardt (Hannover) ausgegraben.3) Es ist 2v2 mal so groß als das Saalburg-Kastell und hat die Form eines 1) Aus Tacitus kann man allerdings nur mit groer Wahrscheinlichkeit auf Aliso als das entsetzte Kastell schlieen; denn man mu doch wohl annehmen, da das in dem Kapitel zuerst genannte castellum Lupiae flumini appositum identisch ist mit dem kurz darauf genannten castellum Aliso. 2) der Aliso gibt es bisher 11 Hypothesen: Elsen bei Paderborn (Ferd. v. Frstenberg, Mllenhoff, Mommsen, Giefers, Begier); Ringboke (Hlzermann): Schulze Rombkes Hof b. Lippstadt (Schneider); Lipporg; Liesborn; Hamm (Esselen),-Alstedde-Heikenberg (Hlsenbeck),' Haltern (Schmidt-Bardeleben und Schuchhardt-Koepp) Hunteburg (Dnzelmann); Oberaden (Prem, Knoke); Drnberg in Paderborn (Delbrck). Davon kommen z. I. wohl nur noch Haltern und Oberaden ernstlich in Betracht. 3) Schuchhardt hatte vorher die Bumannsdurg links der Lippe bei Werne und die Befestigung bei Dolberg rechts der Lippe unweit Hamm untersucht und nachgewiesen, da diese Befestigungen nicht, wie man bisher geglaubt hatte, Rmerkastelle sind, sondern Herrenburgen aus der Zeit Karls des Groen. ii

6. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 320

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
- 320 - wiederaufgebaut, es aber nicht fr rtlich gehalten habe, auch den fr die Varianischen Legionen errichteten Grabhgel wieder-herzustellen. Daraus folgt, da der Altar des Drusus in der Nhe des Kastells Aliso lag, *) der Grabhgel der Legionen aber weiter ab, wohl ad caput Lupiae, etwa in der Nhe der (Brotenburg. (Haltern ist von der (Brotenburg bei Detmold etwa 4 Tagemrsche entfernt). Paderborn Ferdinand von Frstenberg (1661 -1683) bertrug zu Gunsten seiner Aliso-Theorie (-Elsen bei Paderborn) den Namen auf das Gebirge, das an der Diemel mit der (Egge beginnt und sich dann nordwestlich bis an die mittlere (Ems (Stadt Rheine) zieht. Seit den Tagen Karls d. Gr. hat der Teil dieses Gebirgs-zuges, der von Detmold bis zu den Auslufern reicht, den Namen Osning (mhd Osenegge-Gebirgskamm, auf dem die Ose s-Hasej entspringt). I. Die Forscher, die dieses Gebirge, also den heutigen Teutoburgerwald, als die Sttte der Varusschlacht ansehen, zerfallen in 2 Gruppen: a) die einen treten ein fr die Gegend von Detmold, wo alle mglichen Psse Vertreter finden, [u. a.: Die Senne zwischen Kreuzkrug, Schlangen und Haustenbeck ((Eloftermeier); das Winfeld (Neubourg und Frhere); das Perlebecketal,' die Drenschlucht (Delbrck),- der Pa von Stapelage-rling-hausen (Hfer); Veldrom u. a.]; b) andere suchen am Nordabhang in der Gegend von Osnabrck sdstrup (Justus Mser); Habichtswald (nofoe)]. Ii. (Eine zweite Hauptgruppe setzt den saltus Teutoburgiensis = dem heutigenwiehengebirges Barenau (Mommsen); Wittefeld (Mller v. Sondermhlen); Damme (Bcker); Marl-Hunteburg (Dnzelmann)]. Iii. Eine dritte Hauptgruppe sucht den saltus T. in der westflischen (Ebene [Beckum (Esselen); Werl (Hlfenbet)]. Die meisten Anhnger hat zweifellos die Detmold-Theorie. Fr diese drften namentlich 3 Hauptgrnde ins Gewicht fallen: Das Schlachtfeld liegt in unmittelbarer Nhe der Ultimi Bructerorum, die jeder unbefangene Leser von Tacitus ann. I, 60 in der Gegend der Quellen von Ems und Lippe ansetzt. So-dann spricht fr den Lipperwald als saltus Teutoburgiensis der Umstand, da während des ganzen Mittelalters die (Brotenburg bei Detmold der Teut" hie, und da noch heute am Fue derselben der Teutehof" oder Ttehof" liegt. Auch die Entfernung von Aliso (entweder -Haltern 4 Tagemrsche oder -Oberaden 3 Tagemrsche; die andern Hypothesen kommen nicht mehr in Betracht) pat trefflich. Denn nur bei dieser Entfernung lt es sich verstehen, da die Niederlage des Varus so vollstndig war. Die trefflichste bersicht mit vollstndigster Literaturangabe der die Varus-schlacht-Frage gibt E. Wilisch-Iittau in den neuen Jahrb. f. d. Klass. Altertum, Xii. Jahrg. 1909. S. 323 ff. der die Neuerscheinungen gibt gute Auskunft der jhrliche Bericht der Tacitus in der Zeitschrift fr das Gymnasialwesen. i) Fr den 9 v. Chr. (etwa in der Saale-Gegend) verunglckten Drusus erwhnen die alten Schriftsteller folgende (Ehrungen in Germanien: Tacitus (ann. Ii, 7) berichtet von einer ara Drusi; Sueton [Claudius 1] ermhnt einen tumu-lus bonorarius, bei dem jhrlich eine Gedenkfeier stattgefunden habe; Eutrop [7, 3] spricht von einem in Moguntiacum (Mainz) errichteten monumentum Drusi und Florus [2, 30] nennt ein tropaeum Drusi. Die ara Drusi mu nach Tacitus a. it. O. in der Nhe von Aliso errichtet worden sein (anders Mommsen, Nm. Geschichte V, 27 ff.). Sie war wohl ein Denkmal fr den Grnder des Kastells. Die 3 andern genannten Denkmler fassen einige Forscher unter einen Begriff zusammen. Nach ihnen ist das Winterlager, in das die Leiche des Drusus gebracht wurde, Mainz, und das dort von den oberrheinischen Legionen errichtete Kenotaph, das monumentum Drusi (-tumulus bonorarius = tropaeum), der heute sogen. (Eigelstein. Aber es ist doch wohl wahrscheinlich, da auch die niederrheinischen

7. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 321

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
321 Ii. Das Kastell mu in ziemlicher Nhe des Nheins gelegen gemeiert sein- denn 1) da Aliso nicht weit vom Rhein lag (Haltern liegt 41 km von Wesel a. Rh.), beweist indirekt der Umstand, da Ger-manikus, der nach dem Entstze von Aliso i. I. 16 n. Chr. gegen die Stmme an der mittleren Weser operieren wollte, an den Rhein zurckkehrte, um auf dem Seewege das Heer gegen die Cherusker zu führen. 2) Der Rckzug der Trmmer der Varianischen Legionen aus Aliso nach dem Rheine wre wohl nicht so verhltnismig glimpflich abgelaufen, wenn Aliso weit ab vom Rhein lag. Iii. Fr Haltern insbesondere sprechen dann noch folgende Grnde: 1) Die berraschend zahlreichen rmischen Funde aller Art (s. o.). 2) Der Geograph Ptolemus gibt die Lage von Aliso aus nur V2 0 stlich von castra vetera an. 3) Kein Platz am ganzen Lippelauf ist fr eine militrische Anlage geeigneter. 4) Die wichtigste Bedingung ist bei Haltern erfllt, weil hier ein Nebenflu, die Steuer, sich in die Lippe ergiet. Man mu dann annehmen, da in nachrmischer, d. h. germanischer Zeit, eine Narnensvertauschung stattgefunden hat.1) Legionen in Vetera den Helden durch ein Denkmal ehrten. Nehmen wir daher (mit Mornrnsen a. a. O.) an, da das Winterlager, in das der tote Drusus gebracht wurde, Vetera war, so haben hier die niederrheinischen Legionen vielleicht den tumulus honorarius errichtet. Dann bliebe fr Mainz auer dem gesicherten monumentum Drusi noch das tropaeum. Vielleicht bezeichnen beide dasselbe Denkmal, den Heutigen (Eigclftein; mglicherweise aber ist mit dem monumentum das Standbild des Drusus in kriegerischem Schmucke gemeint, das einst vor dem sog. Drusustor stand und von den Franzosen 1688 zerstrt worden ist. i) Franz (Eramer (Westd. Zeitschr. s. Geschichte u. Kunst, Xxi, 254 ff.) sucht indes nachzuweisen, da Stibarna (Steuer) schon in rmischer Zeit entstanden und keine deutsche Bildung sei. Weil es dann aber keinen Sinn gehabt htte, den einen rmischen Namen Elison durch einen andern rmischen Namen Stibarna zu ersetzen, so nimmt er an, da der heutige Mhlenbach", der ebenfalls bei Haltern in die Lippe fliet, der alte (Elison sei. Aloys Bhmer izeitschr. f. vaterl. Gesch. u. Altertumsk. Westfalens, 1902, S. 101 ff. und Neue Jahrb. 1903, S. 148 ff.) macht darauf aufmerksam, da in der griechischen Kursivschrift, die vielfach in Privatabschriften von literarischen Werken statt der Uncialschrift Anwendung gefunden hat, das Wort Stibarn(a), die lteste berlieferte Form fr Stever, etne der, raschende hnlichkeit mit dem Worte (Elison zeigt, und stellt die Hypothese auf, da Cassius Dio in seiner in Kursiv geschriebenen Vorlage statt des ihm unbekannten Stibarna den ihm bekannten Flunamen Elison (Nebenflu des Alpheus, der grten Wasserader im Peloponnes) gelesen hat. 21

8. Das Altertum - S. 254

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
254 gt^en, Geflgel und Wild, mit dem sie selbst ihr- Tafelgennsse mehrten. die otb und Silber tragenden Berge hatten ihren Scho noch nicht geffnet. Im Innern beruhte der Verkehr noch ans Tauschhandel, und nur in den Grenzlndern war rmisches Geld in Menge oorhanden' Die goldenen und silbernen Gefe, mit denen die Gesandten und Hnpter beschenkt wurden, standen bei ihnen, wie Tacitns oersichert, nicht hher im Wert als irdene. Die Vlkerschaften der Germanen. bereinstimmend mit Csar beschreibt Tacitns die Germanen als ein zahlreiches Volk, das ohne Städte von den Ufern des Rheins und der Donau bis an die nrdlichen Meeres-ksten und in die unbekannten Gegenden der Weichsel und des karpathischen Bergrckens zerstreut und in viele Vlkerschaften gespalten, sein Dasein in fest ausgeprgten Lebensformen verbrachte. Die Alpenlnder bis zur Donau, damals von Kelten bewohnt und der rmischen Herrschaft bereits unter-warfen, Zhlten nicht zu Deutschland, ebensowenig die Bewohner des linken Rheinufers, wenn schon mehrere derselben, wie die Tnngern an der Maas die Trevier (Trier), Nervier, Triboker, Nemeter n. ct. sich noch ihrer germanischen Abkunft rhmten. Diese Vlkerschaften, die von den Tagen Cfars an bei verschiedenen Gelegenheiten auf der westlichen Seite des Grenzstroms angesiedelt worden waren, hatten bereits ihr heimisches Wesen mit der rmischen Kultur und Sprache vertauscht. Wie groß auch die Zahl der Vlkerschaften und Volksnamen war, unter denen die germanische Nation sich den Blicken der Rmer darstellte, dennoch blieb es dem sinnigen Beobachter nicht verborgen, da sie alle Glieder eines groen Vlkerstammes seien, der nnvermischt mit fremdem Blute seine ureigene Naturanlage znr Entwickelung gebracht hatte, da Sprache, Volksart und Lebensweise auf gemeinsame Abstammung hinwiesen. Die Germanen selber besaen keinen gemeinsamen Volksnamen und also auch kein klares Bewutsein ihrer stammesverwandtschaftlichen Zusammengehrigkeit; denn das Wort Germane ist keltisch und bedeutet Nachbar. Spuren von der Kenntnis ihrer Verwandtschast lebten, wie Tacitns meldet, in einer uralten, nur die Westgermanen umfassenden Stammessage fort, nach der der erd-entsprossene Gott Tuisko einen Sohn Mannus und dieser drei Shne Ingo, Jstio und Jrmino hatte, die als Stammvter der Jngvonen, Jstvonen und Jrmionen galten. Auer den Westgermanen unterschied man aber noch die Nordgermanen und die Ostgermanen. Die Nordgermanen, die vllig abgeschlossen fr sich lebten und mit den Rmern niemals in Berhrung gekommen sind, wohnten in Dne-mark und auf der skandinavischen Halbinsel. Das Tiefland sdlich von der

9. Das Altertum - S. 255

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
255 Ostsee bis etwa zur Wasserscheide zwischen Oder und Elbe hatten die Ost-germanen inne. Zu ihnen gehrten die Langobarden (an der Unterelbe), die Hermunduren, d. h. die groen Dren (in Thringen), die Semnonen (zwischen Mittelelbe und Oder), die Variuer (in Mecklenburg), die Rugier (Hinterpommern), die Goten (zu beiden Seiten der untern Weichsel), die Burgundionen (Warte und Netze), die Markomannen (Bhmen), die Qnaden (Mhren), die Vandalen (zwischen Neie, Oder und Sudeten). An der Elbe und westlich davon bis zum Rhein saen die Westgermanen, im wesentlichen die Vorfahren der jetzigen Deutschen. Sie gliederten sich, wie wir oben sahen, in Jngvonen, Jstvonen und Jrmionen. Zu den Jst-vonen (Rheingermanen) gehrten die Usipeter, Sigambrer, Tenkterer, die alle von der Lippe bis zum Main wohnten, die Brkterer (nrdlich von der Lippe bis an die untere Ems) und die Marser (Nachbarn der Brkterer). Die Jngvonen (Seegermanen) umfaten die Friesen (vom Zuydersee bis zur Ems), die Chauken (von der Ems bis zur Elbe), die Saxonen und Angeln (in Holstein und Schleswig). Zu den Jrmionen (Stmme Mitteldeutschlands) zhlten die Angrivarier (sdlich von den Chauken), die Cherusker (zu beiden Seiten der mittleren Weser und um den Harz bis zur Saale und Elbe) und die Katten (von der Werra bis zum Taunus, im Sden bis zum Main). b) Altgermanische Verfassung und Kultur ). Gliederung des Volkes. Den Grundbestandteil des Gemeinwesens bildete im ltesten germanischen Staat (im Stamm) die Familie (die Haushaltung), bestehend aus dem Hausherrn und den unter seiner Gewalt (Mund-Schutz) stehenden Angehrigen: Frau, Kinder, ledige und verwitwete Schwestern und Gesinde. Die Sippe, d. i. die Gesamtheit aller derer, deren Blutsverwandtschaft von vterlicher und mtterlicher Seite noch bekannt war, hatte keine eigentlich staatliche Bedeutung. Man unterschied dabei die Schwertmagen (der Mage bedeutet der Verwandte), d. h. die mnnlichen Verwandten des Mannesstammes, und die Spindelmagen, alle weiblichen Verwandten und die von ihnen abstammenden Männer. Die nchst hhere staatliche Einheit nach der Familie war zur Zeit Csars die Hundertschaft, wohl auch Gau genannt, ein Verband einer greren Anzahl von Familien zum Zweck der Heereseinrichtuug. Die Agrarversassung. Als Csar die Germanen kennen lernte, kmmerten sich diese noch mehr um die Jagd als um den Ackerbau, einen x) der das Religionswesen siehe Teil Ii.

10. Das Altertum - S. 213

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
213 frh in eine Reihe politisch selbstndiger Gruppen auseinanderfiel, die sich hufig feindlich gegenberstanden. Den schroffsten Gegensatz innerhalb dieser Zersplitterungen bildeten ie @tamme-die West- und Ostgermanen. Durch die Oder geschieden, entwickelten fichdie beiden Vlkergruppen auch sprachlich vollstndig getrennt. Ab-gesehen von den Nordgermanen in Skandinavien, die viel Verwandtes mit den Ostgermanen haben, gehrten zu den Ostgermanen die Goten Die z^stger-zwischen Weichsel und Pregel. die Wandalen und Burgunder zwischen manen Weichsel und Oder. Aus der geographischen Beschaffenheit des Landes diesseits der Oder erklrt es sich, da die Westgermanen in eine $>tem^t"el= ungleich grere Anzahl von Stmmen auseinanderfielen. Dazu gehren u. a. die Semnoueu oder Sueben im heutigen Brandenburg, die Langobarden zwischen Elbe und Aller, die Hermunduren im heutigen Thringen, die Markomannen in Bhmen und in der Pfalz, die Friesen, Teutonen, Kimbern und Sachsen - an der Kste, auf der kimbrischen Halbinsel und an der Elbe, die Bataver im Rheindelta, die Sigambrer an der Sieg, die Cherusker an der Weser und die Chatten in Hessen. Wirtschaft. Aus] dem Landschaftsbild! Mitteleuropas erklrt sich ^^Verhi!-auerdem das Verhltnis der Germanen zum Boden und die nisse. Art der germanischen Siedelungen. Nachdem die Germanen be-gnnen hatten, sich von der Kste her in das Tiefland hineinzuschieben und nach Osten und Westen auszubreiten, gingen sie keineswegs zu andauern-der Sehaftigkeit der. Wanderungen und Ortswechsel werden noch bis in die geschichtliche Zeit bezeugt. Allerdings fehlte es inmitten von Wald, Sumpf und Moor an Bewegungsfreiheit, so da sich ein Nomadenleben im eigentlichen Sinne des Wortes nicht entwickeln konnte. Die pr-historischen Funde bezeugen eine lngere Besiedelung der gleichen Gegenden schon in der Steinzeit; dasselbe beweist der Gebrauch, dieselben Grab-statten immer wieder zu benutzen. Bei dem hufigen Ortswechsel konnte von einem dauernden Sondereigen nicht die Rede sein. Was ge=ve^en68 meinfchaftlich gewandert war, Iie"slch' gemeinsam nieder und nahm Grund und Boden gemeinsam in Besitz. Die Ausnutzung des Ackerlandes haben wir uns so zu denken, da jedem zur Siedeluugsgemeinschast gehrenden freien Germanen in regelmigem Wechsel ein Anteil auf ein Jahr 3ur bc Nutznieung zugewiesen wurde.1) Im allgemeinen waren diese Acker- l) Keiner hat ein bestimmtes Ma Ackerland oder eigenen Grundbesitz; i ionbern die Obrigkeit weist immer auf ein Jahr den Stmmen und den > Sippschaften, die unter sich zusammengetreten sinb, Ackerlanb an, soviel und iro es ihnen gut bnft, und zwingen sie, das Jahr barnach anberswohin
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